Dienstag, 19. Mai 2015

Eversea (N. Boyd)

Ein erfrischener Liebesroman, der jedoch mit wenig Neuem aufwarten kann.

Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends der angesagte Schauspieler Jack Eversea in dem Restaurant auftaucht, in dem sie kellnert. Ihr verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove im Süden der USA ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Hollywoodstar wie ihn zu treffen. Doch Jack hat Gründe, warum er aus L. A. geflohen ist. Und Keri Ann weiß, dass sie die Art und Weise, wie seine Nähe ihr Herz zum Rasen bringt, aus genau diesen Gründen ignorieren sollte. Denn egal wie gut die beiden sich verstehen oder wie sehr die Funken zwischen ihnen sprühen – die Welten, in denen sie leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Und eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich … oder?

Das Cover führt den Leser bereits in die richtige Richtung: Dezente Farben, verträumte und sommerliche Stimmung, Seifenblasen, die sich über eine Straße treiben lassen - der Inbegriff von Freiheit.

Der Schreibstil ist - ebenso wie das Cover - locker-leicht und und sehr angenehm zu lesen.
Keri-Ann, 22, lebt im kleinen Dörfchen Butler Cove und kennt dort die gesamte Einwohnerschaft bereits seit ihrer Geburt. Sie ist schlagfertig, hat eine große Klappe und wirkt die komplette Geschichte über sehr freimütig und natürlich.
Ihre beste Freundin Jazz, die ihr in allen Lebenslagen zur Seite steht, ist ein großer Fan von dem bekannten Schauspieler Jack Eversea. 
Ausgerechnet diesen verschlägt es nach der Trennung von seiner langjährigen Freundin in das kleine Kaff...
Das Kennenlernen der Protagonisten verläuft sehr humorvoll. Immer wieder manövriert sich Keri-Ann durch ihr loses Mundwerk und ihre spontane Ehrlichkeit in peinliche Situationen, sodass häufig ein amüsanter Schlagabtausch zwischen den beiden stattfindet.
Jack ist ebenfalls sehr sympathisch und besonders zu Anfang verwundert, dass Keri-Ann bei seinem Anblick nicht vor Ehrfurcht erstarrt. Fraglich, ob er tatsächlich ein so großes Ego hat, wie ihm von Keri-Ann unterstellt wird.
Sehr erfrischend ist ihre Art, unumwunden die Wahrheit zuzugeben, was die üblichen Missverständnisse im Bezug auf Gefühle vermeidet. Keri-Ann wirkt allerdings deutlich jünger als 22, sie könnte ohne Probleme auch als 16-Jährige durchgehen.
So sind einige Monologe, in denen sie sich über ihre Emotionen klar werden will, für meinen Geschmack etwas zu lang und zu repetitiv. Speziell am Ende des Romans gab einige wirklich langatmige Szenen.
Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte um Jack und Keri-Ann gut unterhalten, sodass ich dem zweiten Teil gegenüber nicht abgeneigt bin.

Fazit:

Obwohl es sich bei "Eversea" um einen typischen Liebesroman handelt, der mit wenig Neuem aufwarten kann, hebt er sich durch die locker-leichte Sprache und den spritzigen Humor von anderen Büchern des Genres ab.

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