Freitag, 2. November 2012

Euer schönes Leben kotzt mich an (S. Lloyd)


Ein Buch zum Nachdenken, allerdings eher für jugendliche Leser geeignet.


"London 2015. Die britische Regierung erlässt ein Gesetz, um den CO2-Verbrauch zu reduzieren. Jeder Bürger muss von nun an mit seiner CO2-Card für de gewohnten Luxus bezahlen. Urlaub auf Ibiza, ein gemütlich warmer Winterabend vor dem Fernseher, zum Tanzen in die Disko mit Lichteffekten, ein paar Eiswürfel im Drink - das alles gehört der Vergangenheit an. Doch es gibt dringlichere Probleme. Stromausfälle, Wirbelstürme und Überschwemmungen sind an der Tagesordnung. Und plötzlich zählt nur noch eins: überleben."
Das Buch ist aus der Perspektive der 16-jährigen Laura geschrieben, welche gemeinsam mit ihrer Familie in London lebt. Wie der Klappentext schon verrät, spielt die Geschichte im Jahre 2015: Durch die globale Erwärmung spielt das Wetter verrückt, die Winter werden immer kälter, die Sommer immer heißer, Schneestürme oder wochenlange Dürreperioden beuteln die Erde. Großbritannien hat die zweifelhafte Ehre, ein neu entworfenes Rationalisierungsprogramm zu testen, durch welches der Energieverbrauch des Einzelnen drastisch gesenkt wird. Je weiter die Rationalisierung fortschreitet, desto mehr muss Laura und ihre Familie entbehren. In den Kälteperioden darf die Heizung in den meisten Räumen des Hauses nur für eine Stunde angeschaltet werden, das Wasser kommt eiskalt aus dem Hahn und auch das Essen kann häufig nicht erwärmt werden. Im krassen Gegensatz dazu steht der Sommer: Durch das wochenlange Ausbleiben von Regen wird die Wasserzufuhr so sehr reguliert, dass das fließende Wasser abgestellt wird.
Dieser Ausnahmezustand ist eine harte Prüfung für Lauras Familie: Während sich der Vater nach dem Verlust seines Jobs in Alkoholismus und Gärtnerei stürzt, schließt sich die Mutter einer feministischen Bewegung an, die gegen die Missstände im Land vorgeht.
Laura, für die in diesem Chaos einfach die Zeit fehlt, beschäftigt sich mit ihrer Pseudo-Straight-Edge Band "Dirty Angels" und schreibt für diese rebellische Texte wie z.B. "Tod dem kapitalistischen Abschaum".
Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und beschreibt eine Welt, wie sie in einigen Jahren vielleicht schon auf uns zukommen könnte.

Fazit:

Für Jugendliche ist das Buch auf jeden Fall geeignet und empfehlenswert. Laura erzählt frisch und ohne Schnörkel aus ihrem Leben, natürlich darf auch eine Liebesgeschichte dabei nicht fehlen. Mir persönlich war der "jugendliche Aspekt" einfach zu dominant, viele Probleme der Protagonistin waren für mich persönlich nicht nachvollziehbar, zudem lag mir zu wenig Aufmerksamkeit auf den Schwierigkeiten der Energierationierung, was durchaus eine gute Idee für eine brisante Story darstellen könnte.

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