Freitag, 12. April 2013

Dark Love (L. Habel)

Eine etwas andere Dystopie...

"Das Jahr 2195: Im Schatten einer neuen Eiszeit ist die Gesellschaft zerfallen, und die Menschen kämpfen gegen lebende Tote. Als die 17-jährige Nora entführt wird, verliebt sie sich ausgerechnet in deren Anführer. Sie erfährt, dass sie das Schicksal aller wenden kann. Doch sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht ..."
Diese Buch wurde mir von zwei verschiedenen Personen empfohlen, die es beide ganz großartig fanden. Mag sein, dass ich dadurch mit zu hoher Erwartungshaltung ans Lesen gegangen bin, aber leider kann ich diese Meinung nicht teilen.
Die größte Schwierigkeit liegt meines Erachtens im häufigen Wechsel der Erzählperspektive: Sei es Nora, ihre beste Freundin Pamela, der "gute" Zombie Bram oder der berechnende Captain Wolfe - wenn der entsprechende Name nicht über dem Kapitel stünde, würde der Leser auf sprachlicher Ebene kaum bemerken, wer gerade seine Erlebnisse schildert.
Wobei, Brams Parts zeichnen sich durch die Verwendung der Phrase "Aber hey..." aus, was einmalig sicherlich gewollt schnoddrig wirkt, in mehrfacher Wiederholung jedoch einfach nervig ist.
Pamela und Nora unterscheiden sich nur in der Hinsicht, dass es sich eben um zwei verschiedene Personen handelt: Würde man sie austauschen, so würde die jeweils Andere genauso handeln und denken...
Auch die Entwicklung von Pamela wirkt auf mich an den Haaren herbei gezogen: Zu Anfang wird sie als typisches "Mädchen" beschrieben, die dann im Laufe des Buches plötzlich zur Heldin mutiert, weil sie so sein will wie ihre beste Freundin Nora: Diese Angleichung ist perfekt gelungen, zum Teil musste ich echt aufpassen, aus welcher Sicht die Dinge gerade geschildert werden.
Allerdings, das muss ich der Fairness halber hinzufügen, hat mich "Dark Love" abundzu zum Schmunzeln gebracht. Die Grundidee, statt glitzernder Vampire Zombies zu nutzen, ist originell. Durch die Seitenhiebe auf die typischen Vampir-Schnulzen und durch die sebstironische Wahrnehmung der Protagonisten, konnte ich dem Schreibstil durchaus etwas abgewinnen, auch wenn ich von der Story nicht überzeugt war.
"Ich war wirklich nicht gut in dieser "Ich mag dich wirklich sehr und möchte dir das durch erhöhte Aufmerksameit und den kreativen Einsatz meiner verfügbaren Mittel demonstrieren"-Sache."

Fazit:


Der zugrunde liegende Idee ist kreativ und originell, allerdings weist die Story gewisse Ungereimtheiten und Lngen auf, die auch durch den teilweisen recht witzigen Schreibstil nicht wieder wettgemacht werden können. Sollte es noch weitere Bänden geben, werde ich diese nicht lesen.


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